Publizist Wolf Schneider ist tot

Der Journalist und Sprachkritiker Wolf Schneider ist im Alter von 97 Jahren in der Nacht zum 11.11.2022 in Starnberg bei München gestorben. Seine Familie teilte dies der Süddeutschen Zeitung mit.

Generationen von Journalisten wurden von ihm unterrichtet und geprägt. Viele Jahre lang leitete er die Henri-Nannen-Schule in Hamburg. Deutschlands „Sprachpapst“, wie er auch gern genannt wurde, ist einem breiteren Publikum durch seine vielen Sachbücher über Sprache und Stil (zum Beispiel „Deutsch für Profis“ und „Das neue Handbuch des Journalismus“, sein letztes Buch erschien 2019, „Denkt endlich an die Enkel“) sowie durch die Moderation der NDR Talk Show bekannt. In öffentliche Debatten schaltete er sich immer wieder gern ein, kämpfte gegen die Rechtschreibreform, Anglizismen und auch gegen das Gendern. Er wurde mit zahlreichen Preisen geehrt, unter anderem mit dem Nannen Preis für sein Lebenswerk und zuletzt mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. 

Schneider wurde am 7. Mai 1925 in Erfurt geboren. Nach dem Abitur leistete er Kriegsdienst bei der Luftwaffe. Nach dem zweiten Weltkrieg begann er seine journalistische Laufbahn zunächst als Übersetzer bei der „Neuen Zeitung“ der amerikanischen Militärregierung und wurde anschließend dort Redakteur. Im Laufe seiner beruflichen Karriere arbeitete er in führenden Positionen für bekannte deutsche Medienhäuser (US-Korrespondent der Süddeutschen Zeitung, Verlagsleiter beim Stern, Chefredakteur der Welt). Schneider, Vater von drei Kindern, lebte mit seiner Frau Elisabeth-Charlotte am Starnberger See in Bayern.



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(jla) 11.11.2022

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